Liebe Rettenberger,
für mich als 2010 Zugereister in eine der schönsten Gebiete im Allgäu, schlagen zu diesem Thema 2 Herzen. Ich verstehe beide Initiativen, dass etwas passieren muss. Aus eigener Erfahrung beschleunigt es meinen Puls, wenn ich mit einem Nutzfahrzeug KOM (Kraftomnibus) 12 Meter bis KOM 18 Meter die Engstellen in Rettenberg passieren muss. Auf der Bäckerseite wartet das wertvollste Gut, unsere Kinder, die auf die andere Seite zur Schule wollen und da grenzt es an ein Wunder, dass noch nichts Schlimmes passiert ist.
Warum kann man aus dem Aspekt der Sicherheit, den durchgehenden Schwerlastverkehr nicht aus dem Ort fernhalten? Die Engstelle an der Marienkapelle in Kranzegg ist doch ebenfalls ein Nadelöhr und die Straße vom Adelharz nach Wertach ist nicht wirklich für den Schwerlastverkehr geeignet. Die 30 Kilometer pro Stunde sind da schon der richtige Ansatz, aber warum wurde seinerzeit die Querungshilfe mit Ampel nicht genutzt.
Das Argument Lärm und Schmutz wird mit diesem geplanten Neubau nur verlagert, ist das zielführend? Und einen Punkt sollte man nicht vergessen, die bestehende Straße bleibt und könnte eine trügerische Sicherheit mit sich bringen. Es ist und bleibt eine Straße bei der sich nicht jeder an die Vorschriften hält!
Wird der Tankstellenbetreiber weiter an seinem Standort festhalten, wenn ein nicht erheblicher Teil an Rettenberg vorbeifährt?
Ist der Naturerlebnisweg Galetschbach nach dem Neubau immer noch ein Erlebnis?
Laut einer Pressemitteilung der AZ im Juli 2021, geht das Höfesterben im Allgäu weiter und da frage ich mich, ob die betreffenden Landwirte weitermachen, wenn sie vom Hof entfernte Ausgleichsflächen erhalten.
Vergleichen wir kurz Rettenberg mit dem Tunnelprojekt Fischen. Ein Betonklotz der für immer die schöne Landschaft verschandelt hätte und die Probleme nach Langenwang verschoben hätte, wurde abgelehnt.
Unterm Strich überwiegt für mich ein Nein zur geplanten Umgehung, aber der Bürgerentscheid wird es entscheiden.
Frank Richter, Rettenberger