Zu den Berichten über die geplante Ortsumfahrung Rettenberg:
Um ein sicherers Überqueren der Straße für Kinder und Senioren zu ermöglichen, zeigen umliegende Gemeinden, dass diese Problematik bei einem höheren Verkehrsaufkommen mit ressourcenschonenden Maßnahmen wie Überquerungshilfen und Ampeln angegangen werden kann. Im Gegensatz zu einer Ortsumfahrung ziehen diese keine zusätzlichen Konsequenzen nach sich.
Während die anliegenden Bürger der Staatsstraße auf eine Reduzierung des Straßenlärms abzielen, wird dieser auf andere Anwohner verlagert. Die weitaus höhere Fahrgeschwindigkeit verstärkt diesen, lockt mehr Verkehr an und führt folglich zu einer Verkehrsbelastung in Kranzegg. Seit den Hochwasserereignissen Ende Juni 2021, sollte man sich zudem bewusst sein, dass durch eine irreversible Flächenversiegelung zukünftige Unwetterschäden in ihren Ausmaßen verstärkt werden.
Abgesehen von den Konsequenzen für den Menschen, bedeutet eine Umgehungsstraße einen enormen Eingriff in die Natur. Zukünftig würde das idyllische Landschaftsbild um das beliebte Naherholungsgebiet ‚Hasengarten‘ von hohen Dämmen, Brücken sowie tiefen Geländeeinschnitten geprägt werden. Noch dazu kommt, dass über den Besitz der Grundstückseigentümer entschieden wird und auch eine großflächige Enteignung in Kauf genommen wird.
Janine Herz, Blaichach